Von der spitzen Zunge -)---------------> einige Gedanken zu Jak 3,1–10

Manchmal ist die Zunge schneller als der Verstand. Worte, erst einmal ausgesprochen, lassen sich nicht mehr stornieren. Sie wirken schneller und zugleich anhaltender als manches Schlangengift und sie sind scharf wie ein Pfeil, wenn sie sich ins Fleisch eines Menschengemüts eingraben.                                  
                                                    Touche!
Ein falsches Wort und schon sind Missverständnisse gesät. Einer hört etwas heraus, was der andere gar nicht gemeint hat. Im Positiven, weil scheinbar Träume erfüllt werden. Im Negativen, weil man ihm das Wort im Munde umdreht und eine Schlinge daraus macht.

Vieles passiert zufällig, manches sehr bewußt.
                                                    Touche!
Rhetoriker bräuchten einen Waffenschein, denn sie wissen um der Überzeugungskraft ihrer wohlgesetzten Worte. Doch Rhetorik ist nicht erst seit Cicero eine der höchsten Künste!
Ob das Wort dann Falschheit oder Wahrheit transportiert, ist oft für den Moment schwer nachzuprüfen.  Könnte diese Wahrheit je überprüft werden? Was ist, wenn uns in der Rolle des Zuhörers diese Wahrheit zu kompliziert ist und sie uns nicht gefällt? Was ist, wenn wir in unsere eigenen Wahrheiten zu sehr verliebt wären? Was ist, wenn uns Lüge für Wahrheit verkauft wird?
                                                    TOUCHE!
Die freie Rede ist zu allem fähig: Streit und Versöhnung, Mobbing und Aufmunterung, Vernichtung und Lob, Hass und Liebe, Krieg und Frieden.                                                    
                                             "CAVE LINGUAM!"

"Hüte Dich vor der spitzen Zunge" und laufe nicht billigen Effekten hinterher! Opfere keinen Menschen für einen billigen Witz! Sei Dir bewusst, welches Florett Du da führst! Du, mit deiner spitzen Zunge!
Hüte Dich und gehe selbst nicht über die Grenzen der Würde!