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Bayern
Innen Träumerin, außen Realistin, Liebhaberin der klassischen Musik, der Kunst, Verfechterin des Glaubens an Gott, Gedankenreisende, Gerechtigkeitliebende.

Donnerstag, 26. Juli 2012

Von den uralten Wegzeichen


Von meinen letztjährigen Wanderungen durch den Malcantone, brachte ich ein Foto von einer Steinpyramide mit.
Ich war unterwegs nach Santa Maria d' Iseo, einem Wallfahrtsort (Mariä Himmelfahrt) hoch über dem Luganer See. Ein mystischer Kraftort und ein himmlischer noch dazu, wenn man zu den wenigen Menschen gehört, die die dortige Kirche schon einmal von innen gesehen haben.

Die sorgsam  übereinander geschichteten Steine schienen gleichsam von einer Zauberkraft im Gleichgewicht gehalten.
Wer hatte sie wohl aufgestapelt? Wollte jemand einen heiligen Ort damit markieren?
Was flüstern solche Steinpyramiden?  " Ja, hier bist Du auf dem richtigen Weg." Wollte mich jemand damit grüßen?
Ich weiß es nicht. Aber ich spürte, dass davon eine besondere Kraft ausging.
Etwas Menschliches liegt in den aufgehäuften Steinen, etwas Meditatives.
Es fühlt sich an , als ob jemand sagte: "Komm, halt ein, bleib' stehen, atme tief, erhebe Dich aus der Erde heraus und suche Dein inneres Gleichgewicht.
Je höher Du steigst, je älter Du wirst, desto sensibler wird die Balance de(r)s Körper(s), aber fürchte Dich nicht, sondern lege noch einen Stein mehr auf die Spitze, jedes Jahr einen Stein mehr, baue an Deinem Leben, auch wenn es je älter Du wirst, desto unmöglicher erscheint. Die Seele wird stärker mit jedem Jahr und hilft Dir die Balance zu halten."

Sonntag, 15. Juli 2012

Sakrileg !

Nehmen wir einmal an, Sie hätten vor vielen Jahren von Ihrer(m) Herzallerliebste(n) eine Rose zum ersten Rendevous geschenkt bekommen. Nehmen wir an, Sie hätten die Rose, die Sie an eine herrliche Zeit und die Bindung zu einem wunderbaren Menschen erinnert, aufbewahrt und wie ihren Augapfel gehütet. Seit Jahren hängt sie nun kopfunter in einer Ecke Ihrer Wohnung.
Da betritt eines Tages ein Ordnungsfanatiker ihre Wohnung und nimmt die Rose herunter, zerknickt sie und schmeißt sie in den Papierkorb. Sein Kommentar: "Zwecklos, nutzlos, gefährlich, gesundheitsschädlich, nur eine dumme Sentimentalität!"
Was würden Sie diesem Ordnungshüter sagen? Welche Emotionen würden sich hochschaukeln?


Wir haben als Außenstehende nicht das Recht in religiöse Rituale anderer Religionen einzugreifen. Änderungen können nur aus der Religion selbst erfolgen.
Die Beschneidung jüdischer und muslimischer männlicher Säuglinge kann nicht von einem deutschen, säkularen Richter gemaßregelt werden, auch, wenn mit dem Schutz der Unversehrtheit argumentiert wird.

Elternrecht, Religionsfreiheit, Recht auf Unversehrheit stehen scheinbar in diesem Zusammenhang auf Kollisionskurs. Es sollte klar sein, dass auch Jesus als Jude selbstverständlich ein Beschnittener war.




Justitia, lass Dein Schwert sinken und urteile nicht!
In unserer säkularisierten Zeit muss man feinfühliger reagieren und genau abwägen.
Man bedenke dabei, wie viele Dinge von allen Eltern für ihre Kinder vorbestimmt werden:
die Muttersprache, der Aufenthaltsort des Kindes, die Wahl der Schulen, der Ärzte, der Operationen, letztlich auch die Zugehörigkeit zu einer Religion oder die Entscheidung zu einem nicht religiös bestimmten Leben.
Man bedenke, dass z. B. eine Impfung oder ein Piercing am Ohr dann ebenfalls eine von den Eltern bestimmte Körperverletzung wäre.

Man bedenke aber auch, dass die Frauenbeschneidung keinen Hintergrund im Koran hat und deshalb mit Recht als schwere Körperverletzung bezeichnet und verboten werden muss.





Dienstag, 3. Juli 2012

Mühsam von unten nach oben

Vor einigen Jahren hatte ich ein Lungenvirus,
das Atmen fiel mir schwer, eine Strecke von
500 Metern schien mir wie ein Marathonlauf.
Kleinste Steigungen brachten mich außer Atem.
Erst dachte ich an eine Herzkrankheit, aber
der Arzt war schnell mit der Diagnose sicher.
Ich quälte mich ein halbes Jahr, hatte sogar beim Sprechen
Schwierigkeiten und rang um Luft.
Das öffentlich Singen wurde unmöglich.
Ich sang also ein halbes Jahr nur für mich und erprobte,
wie lange ich einen Ton halten konnte. Es war spärlich.

Treppen wurden mein Trainingsgebiet.
Wie viele Treppenstufen heute?
Wie viele Stufen morgen? Schaffe ich
morgen eine mehr?

Jetzt geht es mir wieder ähnlich,
aber nicht, weil ich körperlich krank bin,
sondern,
weil ich aus einem Verließ heraus muss.
Heute eine Treppenstufe und morgen drei, übermorgen vier und dann noch drei.
Wenn ich oben bin,
dann bin ich höchstens im ersten Stock,
aber auch von dort hat man schon eine gute Aussicht und das Leben zeigt sich im Grün der Pflanzen, je höher ich steige.
Wie viele Stockwerke muss ich steigen, um zu Gott zu
gelangen? Sagt es mir!