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Bayern
Innen Träumerin, außen Realistin, Liebhaberin der klassischen Musik, der Kunst, Verfechterin des Glaubens an Gott, Gedankenreisende, Gerechtigkeitliebende.

Freitag, 7. November 2014

Eiszeit für Eizellen: "Sagt NEIN zu SOCIAL FREEZING!"



Wie viele Kommentare zum Thema "social freezing" konnte man in letzter Zeit lesen! Das Thema wird hoch emotional diskutiert, manchmal auch unqualifiziert polemisch.

Ich möchte hier meine eigene Meinung kundtun und ein wenig zum Nachdenken anregen.

Ich las vom Selbstbestimmungsrecht für den Zeitpunkt einer Schwangerschaft, ich las vom Recht auf das eigene Kind. Ich las vom Recht auf Karriere.

Ich las aber nur wenig vom Recht der Natur.
Ich las nur wenig vom Recht der Kinder auf junge Eltern.
Ich las nichts vom Recht der Kinder auf agile Großeltern.
Ich las auch nichts davon, dass den späten Eltern eine immense Doppelbelastung aus dem Aufziehen ihrer Kleinkinder und der gleichzeitigen Pflege ihrer eigenen Eltern erwächst.
Es wird verdrängt, dass das "social freezing" riesige "Halden" von nicht abgerufenen eingefrorenen Eizellen herstellen wird.
Es wird verdrängt, dass der "Adoption" von Eizellen damit Tür und Tor geöffnet ist.
Es wird verschwiegen, dass der künstliche Fruchtbarkeitsmarkt ein unglaublich einträgliches finanzielles Geschäft ist.
Es wird verschwiegen, dass der Eizellenpunktion eine intensive Behandlung mit Hormonen vorausgeht, die u.a. zu Thrombosen und Schlaganfällen bei der jeweiligen Mutter führen kann.
Es wird verschwiegen, dass eine Schwangerschaft nach dem 45. Lebensjahr nicht unproblematisch ist, weil die Mutter bereits Alterskrankheiten (z. B. Diabetes) entwickelt haben könnte.
Es wird verdrängt, dass Frauen in  späteren Lebensaltern auch mit künstlichen Methoden nur zu 30 Prozent wirklich schwanger werden und die psychische Belastung für das Paar enorm ist.

Es wird verdrängt, dass Konzerne wie  z. B. "Apple" den jungen Frauen damit womöglich gar keine Wohltat anbieten, sondern, dass damit die Frauen auf funktionierende Arbeitsameisen reduziert werden könnten, mit dem Ziel aus der Arbeit der Frauen möglichst viel Profit (Bruttosozialprodukt) zu schlagen, denn der Preis für "social freezing" ist um ein Vielfaches geringer, als eine vom Konzern bezahlte angemessene Erziehungszeit  oder eine direkte Angliederung von Kinderkrippen und Kinderhorten an die jeweiligen Betriebe, so dass Eltern ihren Beruf in der räumlichen Nähe ihrer Kinder ausüben könnten.
Müsste sich eine Frau künftig rechtfertigen, wenn sie schon mit 25 Jahren oder gar noch früher ein Kind bekommen will und dennoch ihren Beruf fortführen will?

Das Angebot "Social freezing" könnte also eine Mogelpackung für karrierebewußte Frauen sein, ein Phänomen des überbordenden Kapitalismus und eines materialistischen Weltbildes, das viele ethisch-moralische Fragen aufwirft.