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Bayern
Innen Träumerin, außen Realistin, Liebhaberin der klassischen Musik, der Kunst, Verfechterin des Glaubens an Gott, Gedankenreisende, Gerechtigkeitliebende.

Samstag, 24. März 2012

Jemand "auf Herz und Nieren prüfen" (Psalm 7,10)

Unter einer Lupe, ja unter einem Mikroskop öffnet sich eine besondere Welt.
Wir schauen genauer, wir schauen tiefer, wir blicken auf Details, die wir mit dem freien Auge nicht sehen.

Ein verborgener Mikrokosmos! Das Zusammenspiel der Galaxien auf geringsten Raum. Die Welt in einer Zelle.
Das Menschliche  hinter der Person (i. e. " persona", die ja im Lateinischen "Maske" heißt).
Wenn wir jemand auf Herz und Nieren prüfen, dann schauen wir hinter seine Fassade, wir sezieren sein Innerstes und das tut allemal dem Geprüften ein wenig weh.
Was verhüllt sich da alles unter dem äußerlichen Gehabe? Was verbirgt sich so geschickt, welche Schutzschilde trägen wir vor uns her? Was müssen wir verstecken, damit wir nicht so verletzbar sind? Verändern wir täglich unser Äußeres wie ein Chamäleon? Sind wir nicht alle Schauspieler? Was für ein Theater liefern wir da täglich ab? In welche Rollen hat man uns gezwängt? Welche Rollen spielen wir freiwillig? Wo wollten wir etwas sein, was wir in Wirklichkeit gar nicht sind? Wann haben wir nicht rechtzeitig ein deutliches "Nein" gesagt?  Wem haben wir etwas vorgespielt, manchmal sogar aus Liebe?

Ich will mich auf Herz und Nieren prüfen und werde feststellen, dass ich nur leben kann, wenn ich authentisch bin.
Je älter ich werde, desto mehr wage ich authentisch zu sein, desto mehr lasse ich hinter meine Fassade schauen.
Ich will immer ehrlicher mit mir selbst und den anderen Menschen  sein, auch weil ich einsehen muss, dass ich nicht der Mensch bin, der ich immer sein wollte und nicht das erreicht habe, was ich mir als junger Mensch erträumt hatte. Ich will meine eigenen Brüche akzeptieren, die Niederlagen nicht verbergen, die Spaltungen, das Ausgedörrt sein, den Fall zeigen dürfen und nicht das Gefällige.

Auf Herz und Nieren prüfen, heißt den Seelenmikrokosmos aufschließen, weil sonst das Herz a-rhythmisch wird und der Körper sich selbst immer mehr vergiftet.

Dienstag, 20. März 2012

WOHIN?


Wohin?
Auch an schönen Tagen ist es schwer, den richtigen Weg zu finden.
Die Angebote des Lebens sind vielfältig und groß.
Sie sind verführerisch und scheinbar so einfach.


Gönne Dir mal was!
Das Leben scheint ein einziger Selbstbedienungsladen zu sein.
Nimm Dir doch, was Dich da anlächelt?


Aber ist das gesund?
Was ist, wenn Dir das Gewissen deutlich sagt, dass Du nicht den anderen Weg gehen sollst, sondern, dass Du auf dem Weg bleiben sollst, den Du schon viele Jahre gehst?
Ist das Leben dann langweilig?
Nein, denn der alte Weg könnte Dir hinter der nächsten Kurve ebenso eine 

Herausforderung in den Weg legen.

Wenn Du ein positives Ziel hast, dann gehe Deinen Weg.
Unbeirrt, aber ohne Starrsinn.

Dienstag, 13. März 2012

Narben im Holz

Muss ich alles können?
Oder besser gefragt, was muss ich können, damit ich nicht verloren habe?
Im Beruf und der Familie?
"Looser" sagen junge Leute zu mir und auch manche der älteren, die sich auf das Narrenschiff der digitalen Möglichkeiten begeben haben.
Technokratie wider die Pädagogik?
Nur ein Klick mit der Computermaus und die Welt dreht sich nach deinen Wünschen?
Nein, die Welt ist schwer verwundet, wir leben ganz gegen die Natur. Wir fällen Bäume, beuten unseren blauen Planeten restlos aus und gleichzeitig uns selbst. Können wir noch darüber reden?


Wie hat Luise Rinser einmal so treffend gesagt, (ich zitiere sinngemäß): "Kommunizieren können wir, aber wirklich miteinander reden können wir nicht (mehr)." Die Menschen kommunizieren nur noch mit seelenlosen Maschinen. Welche Auswirkungen hat dies für unsere Zukunft und für unserer Seelen?
Ich glaube, dass ich in einer solchen neuen Welt nicht leben möchte.



Donnerstag, 8. März 2012

Internationaler Frauentag

Zum Nachdenken


Wie viele Frauen werden wohl auf der Welt unterdrückt? Es werden Milliarden sein.
Sie sitzen in Gefängnissen, werden von  Männern geschlagen, verleumdet, zum Sex gezwungen, erpresst und mit dem Entzug der Lebensgrundlage bedroht.
Sie werden ausgenutzt: Körperlich, seelisch, emotional, ökonomisch.
Sie erarbeiten mehr als die Hälfte des Wirtschaftsprodukts und sind dennoch schlecht bezahlt, machen seltener Karriere.
Kinder gebären und selbst großziehen wird auch in Deutschland noch nicht genügend wertgeschätzt.



Töpfermarkt in Rostock, August 2012


Frauen haltet den Kopf nach oben - nein nicht hochmütig, aber seid euch eures Wertes bewusst, mit dem Gesicht im Licht!
Das wünschte ich heute allen Frauen dieser Welt.

Dienstag, 6. März 2012

Dante und Beatrice und die Kraft der Liebe in der „Göttlichen Kömödie“


... Im Auftrag Beatrices wurde Dante im Fluss Lethe gebadet und er verlor die bösen Erinnerungen,  nach dem Bad im Fluss Eunoe erstanden ihm die guten Erinnerungen neu, nur sie haben nun Bestand für die Ewigkeit.

Dante fliegt mit Beatrice  in eine bessere Welt.
In ihren Augen spiegelt sich die göttliche Ordnung.
Durch sie, die er zärtlich liebte, wird Dante zu den Seelen des Lichts gebracht.
Er selbst wird zu einer Seele des Lichts.
Allein durch ihre tiefe, seelische Liebe wird er gerettet.

Dante Alighieri,
Medaillon an der Biblioteca Nazionale, Firenze


La Divina Commedia - eine "Göttliche Komödie“!

Wie viel Wahres steckt darin und welche Sehnsucht.
Die Sehnsucht, dass man durch die Liebe erlöst wird und zugleich der Wunsch eines jeden Menschen, dass etwas von seinen guten Seiten der Welt in Erinnerung bliebe.

Gott – andere nennen ihn "das Schicksal" – hat uns mit einem ausgesprochen löcherigen Erinnerungsvermögen ausgestattet. Gott sei Dank!


Weil wir dieses Glück haben, bleibt das Gute und das Schöne, das Menschen miteinander erleben durften, im Gedächtnis erhalten. Wir hüten diese Momente unseres Lebens wie einen wertvollen Schatz, auf den wir jeder Zeit zurückgreifen können, wenn es uns schlecht geht.

Samstag, 3. März 2012

Trost und Frieden - An den Mond


Trost und Frieden. Ich kenne kein tieferes Gedicht. 





Johann Wolfgang von Goethe 
 
An den Mond 
 
Füllest wieder Busch und Tal
Still mit Nebelglanz,
Lösest endlich auch einmal
Meine Seele ganz;
 
Breitest über mein Gefild
Lindernd deinen Blick,
Wie des Freundes Auge mild
Über mein Geschick.
 
Jeden Nachklang fühlt mein Herz
Froh- und trüber Zeit,
Wandle zwischen Freud‘ und Schmerz
In der Einsamkeit.
 
Fließe, fließe, lieber Fluß!
Nimmer werd‘ ich froh,
So verrauschte Scherz und Kuß,
Und die Treue so.
 
Ich besaß es doch einmal,
Was so köstlich ist!
Daß man doch zu seiner Qual
Nimmer es vergißt!

Rausche, Fluß, das Tal entlang,
Ohne Rast und Ruh,
Rausche, flüstre meinem Sang
Melodien zu,
 
Wenn du in der Winternacht
Wütend überschwillst,
Oder um die Frühlingspracht
Junger Knospen quillst.
 
Selig, wer sich vor der Welt
Ohne Haß verschließt,
Einen Freund am Busen hält
Und mit dem genießt,
 
Was, von Menschen nicht gewußt
Oder nicht bedacht,
Durch das Labyrinth der Brust
Wandelt in der Nacht.
 
(Goethes Werke. Hamburger Ausgabe. Hg. v. Erich Trunz. Bd. 1,1. Hamburg 1978, S. 129-130.)