Über mich

Mein Bild
Bayern
Innen Träumerin, außen Realistin, Liebhaberin der klassischen Musik, der Kunst, Verfechterin des Glaubens an Gott, Gedankenreisende, Gerechtigkeitliebende.

Sonntag, 13. September 2015

Sagrada Familia - ein Symbol für die Familie der Menschen

Der tief frömmige Antoni Gaudi i Cornet (1852-1926) baute mitten in Barcelona ein Wunderwerk.










Es gibt unzählige Beschreibungen über den Baufortschritt und den symbolischen Gehalt der Basilika.

Hier möchte ich jedoch nur einige Bilder vom "Wunder" zeigen und einige Gedanken einfließen lassen, die darauf aufmerksam machen sollen, dass wir Menschen, egal woher wir kommen und wohin wir gehen, zu einer Menschheitsfamilie gehören und es selbstverständlich ist als Geschöpfe Gottes einander in Not und Gefahr zu helfen, ein Dach über dem Kopf anzubieten und neue Lebensperspektiven zu schaffen.


Schon vor dem Betreten der Sagrada Familia wird man ganz natürlich an das Völkergemisch unserer globalen Welt erinnert. Wer hinein will, findet sich zunächst in einer fast ganz um das Gotteshaus herum gehenden Menschenschlange wieder.
Als ich im April dort stand, waren da Japaner, Deutsche, Italiener, Amerikaner natürlich auch Spanier. Bald werden es auch Syrer, Ägypter oder Libyer sein, wenn sie endlich in den Ländern angekommen sind, die ihnen die Türen und die Herzen weit öffnen.
Eines der Tore der Sagrada Familia  stammt von Etsuro Sotoo, einem Japanischen Künstler, der die Natur sprechen lasst und im Grün der Hoffnung, mit dem Grün des wuchernden Lebens den Eintritt in das neue Leben markiert. Das sog. Barmherzigkeitsportal wird von bronzenem Efeu überrankt, kleine Tiere bewohnen die Blätter.


Wer durch dieses Portal die Kirche betreten hat, wird aus dem Staunen nicht herauskommen und mit vielen Menschen in einem beinahe babylonischen Sprachengewirr, wie eine Biene, die in ihren Stock einfliegt, ein Schutzgefühl verspüren, ein  Zuhause haben und die Schönheit des Bauwerks zur Ehre Gottes in sich aufsaugen.












Tausende von Menschen kommen täglich in friedlicher Absicht in die Basilika, tausende von Menschen kommen jetzt täglich in unser Land. Freilich muss man sie dosiert hereinlassen, aber sie stehen unter unserem Schutz, wie der über dem Hochaltar hängende geschundene Jesus unter einem Schirm hängt und ein Symbol für die geschundene Menschheit darstellt und dennoch auf die Hilfe Gottes, der nur durch die Hände der Menschen im guten Geist wirken kann, vertrauen darf.


 Im "göttlichen Bienenstock" lässt es sich gut wohnen: es gibt Licht und Schatten. Draußen gibt es Geburt und Sterben, denn die Ostfassade erzählt die Geburt Jesu und die Westfassade das Sterben. Wir sollten versuchen das Licht zu bringen!

es gibt Palmen und Musik,


es gibt Wasser und Brot - und es gibt Menschen, die guten Willens sind! - Menschen aus allen Ländern und Sprachen, die hier zusammenfinden.
(Lassen Sie mit diesen Gedanken ihre Augen über die Bilder gleiten, schauen sie genau hin.)
ÖFFNEN SIE IHRE EIGENEN HERZEN FÜR DIE MENSCHEN, DIE AUF DER FLUCHT SIND UND OFFENE TORE UND OFFENE ARME BRAUCHEN - WIR SIND EINE FAMILIE! Wir sind nur dann eine heilige Menschenfamilie, wenn wir heilend wirken. Wir sind auch Schuldige, deshalb macht es Sinn das VATER UNSER in allen Sprachen zu beten.



alle Bilder copyright by frieda

Wer mehr über dieses wunderbare Gotteshaus wissen will, dem empfehle ich: http://www.sagradafamilia.org/en/
und Albert Fargas: Die Symbolik des Tempels Sagrada Família. Fotografien von Pere Vivas. Übersetzt von Susanne Engler. Triangle Postals, Menorca 2009, ISBN 978-84-8478-408-1.