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Bayern
Innen Träumerin, außen Realistin, Liebhaberin der klassischen Musik, der Kunst, Verfechterin des Glaubens an Gott, Gedankenreisende, Gerechtigkeitliebende.

Dienstag, 12. Februar 2013

28. Februar 2013, 20 Uhr

Söhne und Töchter warten manchmal lange bis sich die Elterngeneration aus dem Geschäft zurückzieht.
Es bedarf oft einer langen Phase der Geduld, manchmal auch des innerfamiliären Kampfes.

In diesem, so außerordentlich speziellen Fall liegt aber alles ganz anders:

Es ist der Heilige Vater, der sich zurückzieht.
Er legt das Amt des ersten Bischofs der Kirche, des Bischofs von Rom zurück in die Hände Gottes.


Meine Gedanken zu seinem Entschluss möchte ich hier in aller Bescheidenheit ausführen.
Als Frau darf ich fühlen dürfen und, wenn ich in mich hinein höre, fühle es so:

Es scheint mir das Endergebnis einer langen Entwicklung zu sein, denn das Pontifikat "unseres" Papstes aus Bayern war mühevoll und kräftezehrend, begleitet von unverschuldeten Missverständnissen, von Schmähungen (man vergesse nicht das äußerst üble "Titanic"-Titelblatt!!!), von Vertrauensbrüchen innerhalb und außerhalb des Vatikans, von menschlichen Katastrophen, von Häme.
Häme, die nicht nur auf den katholischen Bereich, sondern beinahe auf alles Religiöse gemünzt wird, weil viele Menschen die religiösen Gefühle anderer Menschen, gleich welcher Provenienz, nicht mehr achten.
Das Heilige ist nicht mehr allen Menschen heilig.

Obendrein: Für uns Christen gilt ohne Ausnahme das Gebot der Nächstenliebe und dieses hat so gar nichts mit der Befriedigung des eigenen Egoismus zu tun.

Wie schmerzensreich muss es für einen so integren, leisen, höflichen Menschen wie Papst Benedikt XVI. gewesen sein, deutlich sehen zu müssen, dass Menschen sich schwer an Menschen versündigt haben, deren  Aufgabe es war, im Namen Gottes Sünden zu vergeben.

In diesen Zusammenhängen wurde der Papst zur Zielscheibe, zum Sündenbock! Der Papst stand wie im Mittelalter am Pranger!

"SATIS (ES)T! Es ist genug! Es sind genug der Schähungen über ihn ausgegossen worden", möchte ich da denken dürfen.

Wie viel hält also ein Papst als Mensch aus, der sich nicht nur mit den Lasten des ganz natürlichen Alterungsprozesses herumschlagen muss?
Wie viel muss ein Mensch als Papst aushalten in Demut bis zum Ende, wenn wir gemeinsam den Blick auf die letzten Jahre von Papst Johannes Paul II. werfen? Wie viel Demut - wie viel im Mut zum Dienen? Reichen die Kräfte des Bärens des hl. Korbinian, aus dem Wappen des Papstes aus?

Als einer der klügsten und brilliantesten Theologen unserer Zeit  hat Papst Benedikt XVI. wahrscheinlich nicht nur seinen körperlichen Gebrechen Rechnung tragen müssen, sondern in der Nachfolge Jesu viellleicht mit seinem Rücktritt ein deutliches Zeichen setzen wollen. Es könnte so oder so ähnlich ausformuliert werden:

RESPEKTIERE DIE MENSCHEN!
WENN SIE DICH DENNOCH TRETEN, DANN PROVOZIERE SIE NICHT!
SCHWEIGE LIEBER, BEVOR SIE DIR DIE WORTE IM MUND UMDREHEN.
"HALTE DIE ANDERE WANGE HIN", DIE ABER EINE KRÄFTIGE SEIN MUSS, 
ODER, WENN ES GAR NICHT ANDERS GEHT, DANN VERLASSE DEN RAUM!

Der Entschluss "unseres" bayerischen Papstes verdient höchsten Respekt und unser aller Gebet für noch viele kommende Jahre als Forscher und Kämpfer für die Signatur Gottes auf dieser Welt.

Und noch etwas: Benedikt XVI. wird immer unser bayerischer Papst bleiben, auch nach dem 28. Februar um 20 Uhr.