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Bayern
Innen Träumerin, außen Realistin, Liebhaberin der klassischen Musik, der Kunst, Verfechterin des Glaubens an Gott, Gedankenreisende, Gerechtigkeitliebende.

Sonntag, 29. April 2012

Gute Hirten - gute Hunde

Neulich sah ich den Lechschäfer mit seinen Tieren.
Er stand einfach nur da und die Tiere scharten sich um ihn.
Ein Bild, das den Hirten unserer Kirche nur allzu vertraut ist:



Fest den Stab in der Hand und die Schafe scharen sich um ihn. Das schwächste wird er tragen, alle anderen bleiben freiwillig.


Aber die Schafe sind individualistisch geworden, sie entfernen sich weit und weiter vom Hirten.
Ist ihr Freiheitsdrang größer als das Bewußtsein von der drohenden Gefahr der völligen Zerstreuung?
Was zerstreut also die Schafe? Sie schwärmen aus und der Hirte ist kaum in der Lage jedes einzelne wieder zurück zu holen.
Wer hilft?
Wo ist der Hund, der die Zerstreuten wieder zurücktreibt?
Soll der Hund bellen? Soll der Hund den Schafen die Zähne zeigen? Soll der Hund die Schafe betteln, dass sie wieder zur Herde zurückzugehen?
Nein, der Hund braucht eine andere Überzeugungskraft. Der Hund braucht tief zu Herzen gehende Argumente.Verschiedene Charismen, die Männer und Frauen auszusenden wissen.
Der Hund (die Hündin)  muss den Schafen ein Vorbild sein. Er muss wissen, wo er zu Hause ist und gerne nach Hause zurückkehren, denn er wird dort, wie die Schafe auch, vom Hirten gut behandelt werden.
Wird er nicht gut behandet, dann wird auch er das Weite suchen.
Hirte, Schafe, Hund. Nein, der Hund dieser Herde, darf nicht ein Hinterherschnüffler sein. Der Hund dieser Herde muss ein Freund sein, der es mit den Schafen ehrlich meint, ihre Freiheiten wertschätzt und ihnen ihre Freizügigkeiten vergibt.

Samstag, 21. April 2012

Herzschrittmacher

Puls
stolpernd
Bewusstlosigkeit
Schwindel-
Schwächegefühle
Herzklappe
Xenotransplantat.
Strom auf der Brust
Hilfe für das Herzklopfen
bei Angst, Stress, Freude
a-rhythmisch
Strom für einen
unterstützten Rhythmus.
Batterie schwächelt
Aggregatswechsel:
aufschneiden
auswechseln
ausstöpseln
einstöpseln
einpassen
hineindrücken
zunähen.
Hören auf den besseren Rhythmus
JAAAAAAAAAAAAAAAAA
                                    EKG gut, Hybridkreislauf in Ordnung.
                                                Wundheilung perfekt!
                               Wunsch und Gebet für den genesenden Vater
                                                  beim obersten Vater!
                                           DAAAAAAAAAAAAAAAANKE



Freitag, 13. April 2012

Nach der Auferstehung

Orthodoxe Kirche, Wien
Die orthodoxe Kirche feiert erst kommenden Sonntag den Ostersonntag. Der Osterfeststreit ist legendär und es wäre wünschenswert, wenn sich wenigstens in dieser Hinsicht bald eine Einigung erzielen lassen würde.




 Die katholischen Christen feiern Ostern am Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond, es sei denn dieser Vollmond fällt auf einen Sonntag, dann wird erst der nächste Sonntag der Auferstehungssonntag sein.





Nichtigkeiten, wenn man die Tiefe des Geheimnisses der Auferstehung Christi bedenkt.





Deckenfresko aus der Stiftskirche von Klosterneuburg bei Wien
                            

                        Nach der Auferstehung ist vor der Auferstehung!
Jeden Sonntag feiern wir Auferstehung: Erneuerung in der Begegnung mit Gott.

Das Ostergeheimnis liegt in der unbedingten Notwendigkeit die Kraft Gottes in der Überwindung des Todes zu erkennen.
Man hat dem Christentum oft genug vorgeworfen, es vertage alles auf das Jenseits, aber Auferstehung ist nicht nur eine Jenseitsvorstellung.
Auferstehung heißt dem physischen, wie auch dem psychischen Tod Paroli bieten.
Es ist ein tägliches über das Liegenbleiben hinaus gehen, ein tägliches Aufstehen, auch wenn einem gar nicht danach ist, ein tägliches sich nicht Aufgeben, ein tägliches Überwinden der Lethargie.


Impressionen aus dem Wiener Stadtpark im April 2012





Letztendlich macht uns der Jahreskreis der Natur das Wieder-Aufstehen vor. Wenn aus scheinbar toten Bäumen die ersten grünen Blätter sprießen, hätte das noch im Februar niemand gedacht. Unsere Lebenserfahrung zeigt uns aber, dass die Unmöglichkeit des Februars, spätestens im April zur Möglichkeit des neuen Lebens wird.

Wir sehen oft nur das Sterben und die Verwesung,
aber nicht das "Wieder Wesen Werden" in den anderen
Grabmonument auf dem Wiener Zentralfriedhof
Dimensionen, oder glauben Sie, dass eine Raupe ihre Zukunft als Schmetterling kennt? Auch wir müssen zunächst in einen Kokon der Trauer, um nach dem Ablauf einer gewissen Zeit den Kokon mit der Kraft der Liebe Gottes für die Menschen sprengen zu können, damit wir leicht und luftig werden, eben wie ein Schmetterling oder wie eine Blume, die neu erblüht.

Sonntag, 1. April 2012

Kreuz(ig)ungen

Wir beginnen die Karwoche am Palmsonntag mit "Halleluja" und schreien am Karfreitag mit der Masse der Fremdgesteuerten "kreuzige ihn". Heute wie damals!

Nein, wir sind nicht besser als die Menschen der damaligen Zeit. Wir sind im höchsten Grad manipulierbar, weltweltweit.

Gerade wir Deutsche haben den Juden Jesus millionenfach gekreuzigt - Auschwitz, Majdanek, Treblinka, Sobibór, Jasenovac, Chelmno, Belzec,  ... eine grausame, nicht vollständige und nicht enden wollende Reihe menschenverachtender Verbrechen. Zerstörerisch und selbstzerstörerisch zugleich.
Wie viele Menschen haben wir auf dem Gewissen? Damals wie heute?

"Kreuzige ihn!"

Wie oft wünschen wir jemand die Pest an den Leib, weil er unsere Lebenpläne durchkreuzt, weil er sich nicht mit dem Mittelmäßigen zufrieden gibt, weil er eine ganze moralische  Entscheidung abverlangt und nicht nur ein halbherziges Vielleicht.


Nein, wir sind keine Heiligen mit goldenen Attributen, sondern eher ängstliche Egomanen mit dem schweren Hang, das eigene Schäfchen ins Trockene bringen zu wollen.

Wir wollen uns nicht mehr anstrengen, wir wollen uns die Welt auf den Tablets servieren lassen. Wir wollen Wissen und schnelle Kommunikation auf Mausklickbefehl.
Man muss nicht mehr Wissen im Gedächtnis speichern, denn es gibt ja Apps.
Man muss kein Geschichtsbewußtsein mehr haben und keine religio - keine tiefere Rückbindung an die große Verantwortung für die eigenen Entscheidungen.

Wie sehr wünsche ich mir Menschen, die sich wieder mehr anstrengen wollen, Menschen, die die Angebote und die Reden der Steuermänner und -frauen genau prüfen, Menschen, die  ihrer Herkunft nachgehen und ihre Möglichkeiten und Tiefen ( und auch ihre Abgründe) genau ausloten und nutzen.
 

Wir sollten selbst denken und nicht denken lassen. Wir sollten auf Jesus schauen und wissen, dass Hochjubeln und Vernichten so gefährlich  nahe beieinander liegen.