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Bayern
Innen Träumerin, außen Realistin, Liebhaberin der klassischen Musik, der Kunst, Verfechterin des Glaubens an Gott, Gedankenreisende, Gerechtigkeitliebende.

Samstag, 10. November 2012

"Denn er hat seinen Engeln ..."

Ich möchte heute für eine mir ans Herz gewachsene junge Frau den 91. Psalm bemühen.
Felix Mendelssohn-Bartholdy hat den Psalm in einem wahrhaft engelsgleichen Doppelquartett für sein Oratorium "ELIAS" vertont.
"Denn er hat seinen Engeln befohlen über dir, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen.
Dass sie dich auf den Händen tragen und du deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest.
Denn er hat seinen Engeln befohlen über dir, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen."


Möge Dir das Leben noch lange ein frohes sein, möge der Tumor, den sie gefunden haben, dein Leben nicht knicken. Mögest du Glück haben. Mögest du die Wege, die Gott dir vorbereitet hat, wohin auch immer sie führen, annehmen können.

Freitag, 2. November 2012

Allerseelen

Wien Kapuzinergruft: Sarkophag der Elisabeth (genannt Sisi), Kaiserin von Österreich


Wenn bei uns in Bayern die ersten Schneefälle die dunkle Erdkruste bedecken, die Sommerblumen das Blühen einstellen oder als grazile Schönheit durch den ersten Nachfrost gegangen sind, um dann in sich zusammen zu sinken,
dann wird es November in der Natur und in unserem Herzen.

Die Dunkelheit fängt uns immer mehr ein. Der Nebel verschleiert das Land.
Unsere Seelen verbinden sich in dieser Zeit der Nachdenklichkeit leichter mit den Seelen derer, die verstorben sind.

Detail des Grabmahls von Johann Strauss und seiner Frau Adele
Wir denken an die Freundin, die mit 16 Jahren starb, an die Freundin, die mit 30 Jahren starb, an die Freundin, die mit 48 Jahren starb, an zwei weise große Lehrer, die mit 88 Jahren starben,
an die Tante, an den Onkel, an den Schwiegervater und das Baby, die alle vor ihrer Zeit starben. An die Großmutter, die vor 15 Jahren starb und an den Priester, der im Juni starb.
Wir verbannen den Tod der Eltern, wenn es nur ginge, auf den St. Nimmerleinstag und den eigenen oder gar den der eigenen Kinder, halten wir für eine bösartige Erfindung, die für ewige Zeiten verboten ist.
Dennoch wissen wir:
WIR ALLE SIND STERBLICH UND WIR VERBRAUCHEN UNS WIE EINE ANGEZÜNDETE KERZE,
deren Ziel es ist, einmal zu verlöschen.

Der Tod ist totsicher, eine Sache, die uns wenigstens dahingehend eine klare Zukunft beschreibt.


Wien Kapuzinergruft: Detail des Sarkophags der Kaiserin Maria Theresia

Ich muss zugeben, dass ich trotz alle dem gerne auf Friedhöfen gehe:
Letzte Ruhestätten, hier eine letzte Bleibe und doch eine neue Verwandlung.
Das Rennen des Lebens endlich jenseits der irdischen Zielgerade im Unendlichen.

Hier klingen tausende Leben zusammen, - eine gewaltige Klangwolke gelebter Hoffnungen, Schmerzen, Ängste.
Hier liegen die Menschen, die ihr Leben mutig gelebt haben, die ihre Lebensschwierigkeiten bewältigt und überstanden haben, aber eben auch die Leiber derer, die am Leben verzweifelten.

Wiener Zentralfriedhof: Grab von Judith Holzmeister, Schauspielerin

Hier verbinden sich die Gedanken zwischen Verstorbenen und Lebenden besonders intensiv. Hier fliegen den Verstorbenen Gedanken zu, die im Leben nicht ausgesprochen werden durften.

Ich bin davon überzeugt, dass Menschen, die wir lieben, über den Tod hinaus unsere Liebe spüren - mit unserer Liebe gestalten wir ihnen den Himmel.
Es macht Sinn für sie zu beten! Das Gebet ist eine Seelensprache.
... Und es antworten die Grabsteine und es reden die Gräber. Wir bringen Blumen und pflanzen Blumen in die noch nicht gefrorene Erde. Aus den Verwesungsprodukten der Erde gewinnen die Blumen neue Blühkraft.
Einer stirbt für den anderen.
ALLER (MENSCHEN) SEELEN gehören zusammen. Hören Sie in sich hinein und Sie werden es wissen, dass der Tod nicht das letzte Wort hat. Ahnen Sie Ihre Ahnen und Ihre Wahlverwandten?
                                                                  
(Lassen wir hier einige prominente Grabmähler sprechen.)

Wiener Zentralfriedhof: Grabstätte von Albin Skoda, Schauspieler