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Bayern
Innen Träumerin, außen Realistin, Liebhaberin der klassischen Musik, der Kunst, Verfechterin des Glaubens an Gott, Gedankenreisende, Gerechtigkeitliebende.

Freitag, 25. Mai 2012

Etwas mehr BEGEISTERUNG bitte! ****** Pfingsten

GEBET EINER UNVERBESSERLICHEN

Es soll ein Feuer sein
in und über den Köpfen.
Ein frischer Wind möge 
durch die Kirche gehen,
die einen Sturm der
Erneuerung so dringend
bräuchte.



Ich möchte, dass Menschen sich
blindlings umarmen,
weil sie auf Gott
vertrauen
und,
dass sie
ein Strahlen
in ihren Gesichtern
zeigen,
das dem Pfingstfest
alle Ehre macht.
Ich möchte, dass sich die
Verantwortlichen nicht hinter
dicken Mauern verbarrikadieren,
denn einigeln nützt uns nicht.
Wir müssen hinausgehen 
und die Leute einladen,
nicht abschrecken, 
sondern begeistern
und in ihren Zungen reden.


Mittwoch, 23. Mai 2012

Vor Augenblicken im August - Artimino

Göttliches Land
in den silbergrauen Wogen
der Olivenbäume,
in den sanften Hügeln,
da und dort eine Medici-Villa.
Ich erinnere Engel, 

die am Chianti
sich berauschten.

Göttliches Land.

Stille Kirchen 
mit dreifachen Apsiden.
San Martino,
San Fabrizio, Santissima G.!

Ein roter Fiat fährt
über schmale, staubige Straßen.
Der Himmel scheint nah.
Die Zypressen stehen stramm.
Unzählige göttliche Augenblicke auf dem Weg
durch dieses Land.
- Und ich doch mutlos, eher unterwegs in Rilkes "Ölbaumgarten".
Die Zeit holt mich ein,
es ist kurz vor elf,
ein wenig mehr als eine Stunde für ein wenig Glück.
Die Uhren sind unerbittlich
auf der Flucht
vor sich selbst,
genau wie ich.

Kein Engel hilft!

Ob dies je zu verzeihen ist?



Donnerstag, 17. Mai 2012

Mietek Pemper - Errichtung des Grabsteins für den Augsburger Ehrenbürger

Weil ich heute mit meinen Schüler/innen wieder einmal auf dem Jüdischen Friedhof in Augsburg an der Haunstetter Straße war, habe ich mit großer Freude feststellen dürfen, dass über dem Grab Mietek Pempers nun ein Grabstein mit Inschrift und Grabplatte errichtet worden ist. Ein schönes Denkmal zum Jahrtag seines Todes am 7.6.2011.

                                           
                              "Wer ein Leben rettet,  rettet die ganze Welt."

 copyright by frieda



 "FRUSTRA VIVIT,  QUI NEMINI PRODEST."
                                                    - "Vergebens lebt, wer niemand hilft."
Diesen Spruch las Pemper noch vor seinem stets vom Tod bedrohten Leben im KZ Krakau-Plaszów als Sinnspruch an der evangelischen Kirche in Krakau.
Dieser Satz begleitete ihn wohl sein ganzes Leben. Dieser Satz gab ihm vielleicht auch die Motivation für sein  mutiges Handeln, nämlich Geheimwissen weiter zu geben. Ohne Pemper gäbe es "Schindlers Liste" nicht, ohne Pemper (er selbst war die Nummer 655 auf der Liste) hätte es für die über eintausend Juden keine Rettung gegeben.

"Es gibt keine edlere Aufgabe für einen Menschen als Menschenleben zu retten".
Pempers Leben ist ein hohes ethisches Beispiel für die Menschlichkeit, die Herzenswärme, die Kraft der Vergebung und einer unglaublichen Courage. Ein großes Beispiel für die Nachgeborenen, gleich welcher Nation.
Oskar Schindler formulierte es im Mai 1945 so: " Dankt Eueren unerschrockenen Stern und Pemper..."

Nun ruht Mieczyslaw Pemper in der gleichen Grabreihe, in der sein Vater Jakob Gabriel Pemper (1888-1963) seinen Grabplatz gefunden hat, links und rechts des Hauptweges gleich hinter der Friedhofshalle.

Bilderrechte by frieda
Bilderrechte by frieda

Regina Pemper, Jakob Pempers Ehefrau ruht in Krakau, also in heimatlicher Erde. Mieczyslaw Pemper hat seine Mutter bis zu ihrem Lebensende liebevoll gepflegt.



Sonntag, 6. Mai 2012

Wer singt, betet doppelt. "Bis orat, qui cantat."

Heute bin ich voller Musik.
Nicht die große Klassik, nicht die moderne Popmusik, sondern die einfachen Marienlieder haben mich heute den ganzen Tag begleitet.
Mein kleiner Chor, ganze neun Leute samt Keyborderin und Leiterin, sang heute eine Maiandacht.
Ganz unspektakulär und bescheiden, aber gut für die Seele, gut für den Atem, der fließen darf.
Der Wechsel zwischen gesprochenem und gesungenem Wort tut der Liturgie gut. Die Musik darf Gedanken vertiefen und ihnen eine besondere Note geben.
Noten: Der Hall der Kirche trägt sie wie den Weihrauch hinauf zu Gott und in die Herzen der Menschen hinein.
Jeder Zuhörer kann stille Meditation halten oder, je nach Musikgenre, sich in die höchsten "Halleluja"-Höhen katapultieren lassen.
"Wer singt, betet doppelt". Ein Sprichwort, das man Augustinus (354-430) nachsagt.
Aber, wer live singt, ist mutig, er wagt den Augenblick der Musik, der exstatisch aber auch völlig disharmonisch sein kann. Man muss viel proben, bis aus der Disharmonie eine annähernde Harmonie wird. Eine Teamleistung, bei der es auf den Einzelnen ankommt. Das Aufeinanderhören ist ein großer Anspruch.
Wenn ein Ton misslingt, dann reden hinterher die Leut', denn sie sind verwöhnt von den makellosen CD-Einspielungen.
Ist auch der Gottedienstbesucher nur noch Konsument, der eine perfekte Show erwartet? Warum singen die Menschen nicht mehr so gern mit? Genieren sie sich?

Wer singt noch zu Hause unter der Dusche oder in der Badewanne? Sind unsere Wände zu dünn oder unsere Seele zu verschlossen?
Wer singt, dem fließt die Seele über und er kann seine Emotionen ausdrücken. Nur mit dem ganzen inneren Gefühl singt man wirklich gut.
Jubel und Trauer dürfen nicht tonlos werden. DESHALB SINGE!