Heute bin ich voller Musik.
Nicht die große Klassik, nicht die moderne Popmusik, sondern die einfachen Marienlieder haben mich heute den ganzen Tag begleitet.
Mein kleiner Chor, ganze neun Leute samt Keyborderin und Leiterin, sang heute eine Maiandacht.
Ganz unspektakulär und bescheiden, aber gut für die Seele, gut für den Atem, der fließen darf.
Der Wechsel zwischen gesprochenem und gesungenem Wort tut der Liturgie gut. Die Musik darf Gedanken vertiefen und ihnen eine besondere Note geben.
Noten: Der Hall der Kirche trägt sie wie den Weihrauch hinauf zu Gott und in die Herzen der Menschen hinein.
Jeder Zuhörer kann stille Meditation halten oder, je nach Musikgenre, sich in die höchsten "Halleluja"-Höhen katapultieren lassen.
"Wer singt, betet doppelt". Ein Sprichwort, das man Augustinus (354-430) nachsagt.
Aber, wer live singt, ist mutig, er wagt den Augenblick der Musik, der exstatisch aber auch völlig disharmonisch sein kann. Man muss viel proben, bis aus der Disharmonie eine annähernde Harmonie wird. Eine Teamleistung, bei der es auf den Einzelnen ankommt. Das Aufeinanderhören ist ein großer Anspruch.
Wenn ein Ton misslingt, dann reden hinterher die Leut', denn sie sind verwöhnt von den makellosen CD-Einspielungen.
Ist auch der Gottedienstbesucher nur noch Konsument, der eine perfekte Show erwartet? Warum singen die Menschen nicht mehr so gern mit? Genieren sie sich?
Wer singt noch zu Hause unter der Dusche oder in der Badewanne? Sind unsere Wände zu dünn oder unsere Seele zu verschlossen?
Wer singt, dem fließt die Seele über und er kann seine Emotionen ausdrücken. Nur mit dem ganzen inneren Gefühl singt man wirklich gut.
Jubel und Trauer dürfen nicht tonlos werden. DESHALB SINGE!
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