Neulich sah ich den Lechschäfer mit seinen Tieren.
Er stand einfach nur da und die Tiere scharten sich um ihn.
Ein Bild, das den Hirten unserer Kirche nur allzu vertraut ist:
Fest den Stab in der Hand und die Schafe scharen sich um ihn. Das schwächste wird er tragen, alle anderen bleiben freiwillig.
Aber die Schafe sind individualistisch geworden, sie entfernen sich weit und weiter vom Hirten.
Ist ihr Freiheitsdrang größer als das Bewußtsein von der drohenden Gefahr der völligen Zerstreuung?
Was zerstreut also die Schafe? Sie schwärmen aus und der Hirte ist kaum in der Lage jedes einzelne wieder zurück zu holen.
Wer hilft?
Wo ist der Hund, der die Zerstreuten wieder zurücktreibt?
Soll der Hund bellen? Soll der Hund den Schafen die Zähne zeigen? Soll der Hund die Schafe betteln, dass sie wieder zur Herde zurückzugehen?
Nein, der Hund braucht eine andere Überzeugungskraft. Der Hund braucht tief zu Herzen gehende Argumente.Verschiedene Charismen, die Männer und Frauen auszusenden wissen.
Der Hund (die Hündin) muss den Schafen ein Vorbild sein. Er muss wissen, wo er zu Hause ist und gerne nach Hause zurückkehren, denn er wird dort, wie die Schafe auch, vom Hirten gut behandelt werden.
Wird er nicht gut behandet, dann wird auch er das Weite suchen.
Hirte, Schafe, Hund. Nein, der Hund dieser Herde, darf nicht ein Hinterherschnüffler sein. Der Hund dieser Herde muss ein Freund sein, der es mit den Schafen ehrlich meint, ihre Freiheiten wertschätzt und ihnen ihre Freizügigkeiten vergibt.
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