Wir beginnen die Karwoche am Palmsonntag mit "Halleluja" und schreien am Karfreitag mit der Masse der Fremdgesteuerten "kreuzige ihn". Heute wie damals!
Nein, wir sind nicht besser als die Menschen der damaligen Zeit. Wir sind im höchsten Grad manipulierbar, weltweltweit.
Gerade wir Deutsche haben den Juden Jesus millionenfach gekreuzigt - Auschwitz, Majdanek, Treblinka, Sobibór, Jasenovac, Chelmno, Belzec, ... eine grausame, nicht vollständige und nicht enden wollende Reihe menschenverachtender Verbrechen. Zerstörerisch und selbstzerstörerisch zugleich.
Wie viele Menschen haben wir auf dem Gewissen? Damals wie heute?
"Kreuzige ihn!"
Wie oft wünschen wir jemand die Pest an den Leib, weil er unsere Lebenpläne durchkreuzt, weil er sich nicht mit dem Mittelmäßigen zufrieden gibt, weil er eine ganze moralische Entscheidung abverlangt und nicht nur ein halbherziges Vielleicht.
Nein, wir sind keine Heiligen mit goldenen Attributen, sondern eher ängstliche Egomanen mit dem schweren Hang, das eigene Schäfchen ins Trockene bringen zu wollen.
Wir wollen uns nicht mehr anstrengen, wir wollen uns die Welt auf den Tablets servieren lassen. Wir wollen Wissen und schnelle Kommunikation auf Mausklickbefehl.
Man muss nicht mehr Wissen im Gedächtnis speichern, denn es gibt ja Apps.
Man muss kein Geschichtsbewußtsein mehr haben und keine religio - keine tiefere Rückbindung an die große Verantwortung für die eigenen Entscheidungen.
Wie sehr wünsche ich mir Menschen, die sich wieder mehr anstrengen wollen, Menschen, die die Angebote und die Reden der Steuermänner und -frauen genau prüfen, Menschen, die ihrer Herkunft nachgehen und ihre Möglichkeiten und Tiefen ( und auch ihre Abgründe) genau ausloten und nutzen.
Wir sollten selbst denken und nicht denken lassen. Wir sollten auf Jesus schauen und wissen, dass Hochjubeln und Vernichten so gefährlich nahe beieinander liegen.
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