Über mich
- Frieda
- Bayern
- Innen Träumerin, außen Realistin, Liebhaberin der klassischen Musik, der Kunst, Verfechterin des Glaubens an Gott, Gedankenreisende, Gerechtigkeitliebende.
Mittwoch, 25. Juni 2014
Eine Stunde am Luganer See
Habt ihr noch Zeit, die stillen Plätze der Natur aufzusuchen?
Habt ihr noch Zeit, auf einer braunen Holzbank am Ufer dieses Sees zu sitzen, dem Schlagen oder Säuseln der ans Ufer klatschenden Wellen zuzuhören? Hört ihr noch den Ruf der Amsel aus den Blättern des Rotahorns, seht ihr noch die Ameisenstraßen, die zwischen Gras und Granitplatten hin und her meandrieren?
Die Schatten, die vom Wind- und Sonnenspiel ununterbrochen verändert werden? Ruderboote, die am Ufer dümpeln, nicken im Wasser auf und ab.
Eine Haubentaucherente versteckt sich unter der Wasseroberfläche, wirft Luftblasen nach oben und kommt nach wenigen Augenblicken wieder mit der Beute ans Tageslicht.
Habt ihr noch Zeit, im Schatten eines Baumes zu sitzen und nur zu sehen und zu lauschen?
Die Ente fliegt vom Wasser auf, ein platschendes Geräusch, dazu schlagen zwölf mal die Kirchenglocken von Caslano.
Vor mir wölbt sich eine grüne Wiese dem Wasser zu, der See flirrt in hellen und dunklen Querfetzen türkis. Die Sonne setzt dem Wasser aprikosefarbene Glanzlichter auf. Eine elegante Libelle tanzt wie ein Minihelikopter über dem blauen Nass.
Auf der anderen Uferseite lassen sich helle Büsche erahnen, sie vermischen sich mit dem Tannengrün, am Himmel türmen sich ins lichte Blau Schönwetterwolken, je näher sie mir kommen, desto mehr verdünnisieren sie sich. Sie lösen sich auf wie die Probleme, die ich mit mir trage, die ich aber in dieser Stunde am See vollkommen vergessen habe.
Es ist hier berauschend herrlich, man möchte ewig hier verweilen, aber diese eine Stunde muss für viele Stunden voller Stress und Aufregung reichen. Der innere Akku ist jetzt wieder voller Kraft.
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