Oh wie gerne wäre ich heute in Lugano - dort Sonne pur bei 20 Grad.
Bayern versinkt langsam im Regen und Gott bewahre uns vor einem Hochwasser von der Güte 1999.
Frische Temperaturen mit "anheimelnden" 6 Grad, haben mich heute zu wärmenden Tätigkeiten veranlasst.
Ein Backrohr voller Schokoladenmuffins ist schon etwas für das Herz, die Nase und den Magen, wenn man die süßen warmen Düfte der Leckerei bedenkt. Da wäre dann auch noch der Korb voll von Wäsche, die gebügelt werden muss. Das Dampfbügeleisen gibt Wärme ab und man hat ein Erfolgserlebnis, wenn die Wäsche schön gefaltet, schrankfertig auf dem Stapel liegt, Hemden und Blusen wieder glatt sind.
Man könnte auch korrigieren, aber das ist bei diesem depressiven Wetter nicht das Wahre.
Im Fernsehen heute bitte nur Sendungen mit schönem, sonnigen Wetter, also keine Livesendungen und schon gar nicht die Ankunft der Borussen oder gar des FC Bayern von London nach Hause im Megaflieger.
Verdrängen wir heute doch einmal nicht, dass sich das Wetter weltweit menschenunfreundlich, menschenzerstörend verhält. Denken wir bewußt an die hausgemachte Klimakatastrophe: wir hier im Regen und dort die anderen in der Dürre.
Immer noch fahren wir in unseren Benzinkisten herum, obwohl wir die Prognosen der nächsten Jahre und Jahrzehnte kennen. Wir denken meistens nicht an die abschmelzenden Polkappen, wir beklagen nur einen scheinbar minderwertigen Frühling.
Wir denken nicht an den Schwund der Honigbienenvölker, an die Problematik der Kernspaltungsrestprodukte für unseren Energieverbrauch.
Wir schlagen weiterhin den Teig für unsere Muffins mit dem elektrischen Handrührgerät und backen sie wie selbstverständlich im Elektroofen heraus. Wir verlangen eine wohltemperierte Wohnung,
Unsere Wäsche haben wir auch elektrisch gewaschen und womöglich sogar elektrisch getrocknet, das Dampfbügeleisen elektrisch und der Fernseher sowieso. Auch dieses Vehikel, der Computer elektrisch!!!
In welch kurzen Abständen kaufen wir neue Geräte und neue Klamotten, obwohl die alten noch nicht kaputt sind?
An solchen grauen Tagen steht es uns nicht zu, über das Wetter zu schimpfen. Wir müssen uns endlich selbst auf die eigene Mütze schlagen, weil wir es immer noch nicht begreifen wollen, dass wir unser ach so bequemes Leben radikal ändern müssen, wenn wir unseren Enkeln noch aufrichtig ins Gesicht schauen wollen und unsere Lebensgrundlage, die Erde nicht beerdigen wollen.
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